Zunächst sah es so aus, dass man gar nichts sah. Dichter, schwerer, grauer Nebel lag über der Stadt; so dicht und undurchdringlich, dass selbst von der Spitze des Ruderstegs aus das imposante Schweriner Schloss direkt gegenüber auch mit bestem Willen nicht mal zu erahnen war. Auch nicht hilfreich – aber immerhin geruchsmäßig einigermaßen verheißungsvoll – war der Qualm vom Grill, den SRG-Trainer Thomas Schulz sozusagen schon kurz vor Sonnen- bzw. Nebelaufgang angeworfen hatte, um rechtzeitig zur Rückkehr der Schweriner Ruderer von ihrer letzten großen Saisonfahrt ein verzehrfertiges Spanferkel anschneiden zu können. Jedenfalls gingen Qualm und Dunst nahezu nahtlos ineinander über.
In all diesem undurchsichtigen Gewaber standen gut 100 SRG-Ruderinnen und-Ruderer vor den Bootshallen und hörten von irgendwo her die Stimme von Schriftwart Kay-Olaf Schuldt, der durch den Nebel hindurch die besonderen Ereignisse des Jubiläumsjahres der SRG auf und am Wasser hervorhob. Neben vielen erfolgreichen Rennen auf kurzen und langen Strecken und außerdem drei großen Wanderfahrten waren die Feiern zum 150. Vereinsjubiläum der absolute Höhepunkt für Schweriner Ruderer 2024.
Zum Saisonabschluss 2024 hat die SRG zudem zwei neue Rennboote getauft, die nur dank der besonderen Unterstützung von Vereinsmitgliedern überhaupt angeschafft werden konnten. SRG-Ruderer Hajo Sembdner hat mit einer erheblichen Spende den Kauf eines Renneiners für die Jugendabteilung möglich gemacht. Hajo lebt unter anderem fürs Rudern und taufte das Boot auf den Namen “Hydra”.
Vier SRG-Masters-Ruderer haben zusammengelegt und gut drei Viertel des Kaufpreises für einen schweren Doppelvierer beigesteuert – mit klarem Ziel vor Augen, wie Spender Oliver Kruschke bei der Taufe sagte: Bei den World-Rowing-Masters im September 2025 in Banyoles in Spanien wollen die Jungs ganz vorn mitfahren. Und darum trägt das Boot nun den Namen ihres nächsten großen Triumphs: Der Doppelvierer heißt “Banyoles”.
Diese Erklärung war einigermaßen erhellend, was die Wahl des Bootsnamens anging, hatte auf das Wetter aber keinen nennenswerten Effekt. Und so gingen die Boote im dichten Nebel und darum besonders vorsichtig aufs Wasser. Es ist wie das behutsame Vortasten mit verbundenen Augen. Abrudern in Schwerin ist aber erst dann erledigt, wenn einerseits die drei Flaggen am Steg eingeholt worden sind, vor allem aber, wenn alle zusammen auf dem Burgsee dem Petermännchen im Schloss mit ehrfürchtigem Gebrüll für eine erfolgreiche, sichere Saison gedankt haben. Wie aus hundert Kehlen hallte das dreifache “Pierschiet – Ahoi” an den Mauern des Weltkulturerbes wider.
Für viele Boote ging es danach auf eine Fahrt um die beiden Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder. Für diese Tour gab es im Sommer bei der SRG-Jubiläumsaktion “Alle Boote aufs Wasser” die einzigartige Greifennadel nach historischem Vorbild. Beim Abrudern hatten Nachzügler die Chance, ebenfalls eine Anstecknadel zu errudern. Angesichts des dicken Nebels in gewisser Weise auch eine heikle Angelegenheit. Mitten auf dem See zwischen Franzosenweg und den Inseln war die Suppe so dicht, dass sprichwörtlich kein Land in Sicht war. Zwei Motorboote der SRG eskortierten die Boote sicher um die Inseln.
Erst gegen Mittag lichtete sich der Nebel – der Dunst löste sich schichtweise in Luft auf. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde am Fernsehturm der mittlere Teil fehlen. Die Turmspitze des Doms ragte wie eine Nadel aus den watteweißen Schwaden hervor. Und das Schloss: Die Whatsappgruppe der Ruderer jedenfalls füllte sich mit 1-A-Märchenschloss-im-Nebel-Fotos.
Zurück am Bootshaus war das Kielschwein im Grill inzwischen klar zum Zerlegen. Die lange Schlange am Buffet war der eindeutige Beweis, dass diese Art der Verköstigung eine gute Idee war. Die warme Oktobersonne hatte sich längst Bahn gebrochen, ein goldener Herbstnachmittag veredelte diesen Saisonabschluss. Ruderfahrten sind im Winterhalbjahr laut SRG-Ruderordnung nur in Ufernähe gestattet – und nur dann sinnvoll und anzuraten, wenn Wind, Wetter und Wellen das zulassen. Im Zweifel gilt erst recht in der kalten Jahreszeit: lieber auf eine Fahrt verzichten. Schon in den vergangenen Tagen hat sich der Schweriner See von seiner ungemütlichen Seite gezeigt. Schweriner Ruderinnen und Ruderer wissen sich aber auch an Land zu vergnügen: Im Ergoraum, beim Krafttraining oder beim Teamrowing. Die genauen Infos und der Terminkalender folgen. Der Saisonauftakt 2025 ist Ende März.
Zunächst sah es so aus, dass man gar nichts sah. Dichter, schwerer, grauer Nebel lag über der Stadt; so dicht und undurchdringlich, dass selbst von der Spitze des Ruderstegs aus das imposante Schweriner Schloss direkt gegenüber auch mit bestem Willen nicht mal zu erahnen war. Auch nicht hilfreich – aber immerhin geruchsmäßig einigermaßen verheißungsvoll – war der Qualm vom Grill, den SRG-Trainer Thomas Schulz sozusagen schon kurz vor Sonnen- bzw. Nebelaufgang angeworfen hatte, um rechtzeitig zur Rückkehr der Schweriner Ruderer von ihrer letzten großen Saisonfahrt ein verzehrfertiges Spanferkel anschneiden zu können. Jedenfalls gingen Qualm und Dunst nahezu nahtlos ineinander über.
In all diesem undurchsichtigen Gewaber standen gut 100 SRG-Ruderinnen und-Ruderer vor den Bootshallen und hörten von irgendwo her die Stimme von Schriftwart Kay-Olaf Schuldt, der durch den Nebel hindurch die besonderen Ereignisse des Jubiläumsjahres der SRG auf und am Wasser hervorhob. Neben vielen erfolgreichen Rennen auf kurzen und langen Strecken und außerdem drei großen Wanderfahrten waren die Feiern zum 150. Vereinsjubiläum der absolute Höhepunkt für Schweriner Ruderer 2024.
Zum Saisonabschluss 2024 hat die SRG zudem zwei neue Rennboote getauft, die nur dank der besonderen Unterstützung von Vereinsmitgliedern überhaupt angeschafft werden konnten. SRG-Ruderer Hajo Sembdner hat mit einer erheblichen Spende den Kauf eines Renneiners für die Jugendabteilung möglich gemacht. Hajo lebt unter anderem fürs Rudern und taufte das Boot auf den Namen “Hydra”.
Vier SRG-Masters-Ruderer haben zusammengelegt und gut drei Viertel des Kaufpreises für einen schweren Doppelvierer beigesteuert – mit klarem Ziel vor Augen, wie Spender Oliver Kruschke bei der Taufe sagte: Bei den World-Rowing-Masters im September 2025 in Banyoles in Spanien wollen die Jungs ganz vorn mitfahren. Und darum trägt das Boot nun den Namen ihres nächsten großen Triumphs: Der Doppelvierer heißt “Banyoles”.
Diese Erklärung war einigermaßen erhellend, was die Wahl des Bootsnamens anging, hatte auf das Wetter aber keinen nennenswerten Effekt. Und so gingen die Boote im dichten Nebel und darum besonders vorsichtig aufs Wasser. Es ist wie das behutsame Vortasten mit verbundenen Augen. Abrudern in Schwerin ist aber erst dann erledigt, wenn einerseits die drei Flaggen am Steg eingeholt worden sind, vor allem aber, wenn alle zusammen auf dem Burgsee dem Petermännchen im Schloss mit ehrfürchtigem Gebrüll für eine erfolgreiche, sichere Saison gedankt haben. Wie aus hundert Kehlen hallte das dreifache “Pierschiet – Ahoi” an den Mauern des Weltkulturerbes wider.
Für viele Boote ging es danach auf eine Fahrt um die beiden Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder. Für diese Tour gab es im Sommer bei der SRG-Jubiläumsaktion “Alle Boote aufs Wasser” die einzigartige Greifennadel nach historischem Vorbild. Beim Abrudern hatten Nachzügler die Chance, ebenfalls eine Anstecknadel zu errudern. Angesichts des dicken Nebels in gewisser Weise auch eine heikle Angelegenheit. Mitten auf dem See zwischen Franzosenweg und den Inseln war die Suppe so dicht, dass sprichwörtlich kein Land in Sicht war. Zwei Motorboote der SRG eskortierten die Boote sicher um die Inseln.
Erst gegen Mittag lichtete sich der Nebel – der Dunst löste sich schichtweise in Luft auf. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde am Fernsehturm der mittlere Teil fehlen. Die Turmspitze des Doms ragte wie eine Nadel aus den watteweißen Schwaden hervor. Und das Schloss: Die Whatsappgruppe der Ruderer jedenfalls füllte sich mit 1-A-Märchenschloss-im-Nebel-Fotos.
Zurück am Bootshaus war das Kielschwein im Grill inzwischen klar zum Zerlegen. Die lange Schlange am Buffet war der eindeutige Beweis, dass diese Art der Verköstigung eine gute Idee war. Die warme Oktobersonne hatte sich längst Bahn gebrochen, ein goldener Herbstnachmittag veredelte diesen Saisonabschluss. Ruderfahrten sind im Winterhalbjahr laut SRG-Ruderordnung nur in Ufernähe gestattet – und nur dann sinnvoll und anzuraten, wenn Wind, Wetter und Wellen das zulassen. Im Zweifel gilt erst recht in der kalten Jahreszeit: lieber auf eine Fahrt verzichten. Schon in den vergangenen Tagen hat sich der Schweriner See von seiner ungemütlichen Seite gezeigt. Schweriner Ruderinnen und Ruderer wissen sich aber auch an Land zu vergnügen: Im Ergoraum, beim Krafttraining oder beim Teamrowing. Die genauen Infos und der Terminkalender folgen. Der Saisonauftakt 2025 ist Ende März.