Boßeln mit Rotkäppchen
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Nachdem ich bereits 2002 in Schwerin eine derartige Zusammenkunft organisiert hatte, waren wir vom 14. bis 16. Oktober 2011 erneut gefragt. Die Gestaltung oblag dieses Mal Peter Geßner und mir. Freitagabend gab es ein Wiedersehen bei Uhle im Herzogensaal mit einer zünftigen „Mecklenburgischen Schlachteplatte“, am Sonnabendvormittag wurde im Görslower Wald geboßelt und in der „Seewarte“ auf dem Paulsdamm das Mittagessen eingenommen. Am Nachmittag holte uns dort die „Elfriede“ zu einer zweistündigen Seefahrt ab. Wir hatten dabei besonderes Glück, dass wir eine Segelregatta unter Beteiligung von 500 Booten beobachten konnten.
Der gesellige Abend in unserer Gaststätte „Ruderhaus“ war besonders gelungen. Unser Vorsitzender Martin Meermann eröffnete ihn und erläuterte den Gästen die Entstehung unseres neuen Bootshauses. Nachdem das Büfett gestürmt wurde, erfolgte die Siegerehrung im Boßelwettbewerb. Alle Beteiligten erhielten einen Preis. Die Preise wurden vom „Institut für Berufsausbildung und Umschulung“ (ibu) und einer Pharmafirma gesponsert.
Auf den Tischen standen von Ursula Wüsthoff gebastelte Ruderfiguren mit einer symbolischen Boßelkugel. Dann wurde das Märchen „Rotkäppchen“ als Persiflage mit Musik von den Familien Geßner, Heller, Kühn und Wüsthoff aufgeführt. Tosender Beifall und immer wieder beteuerte Begeisterung waren der Lohn.
Anschließend wurde ein „Babylonischer Sprechgesang“, bei dem sich nach und nach alle Teilnehmer verkleiden mussten, von Hanning Wüsthoff auf dem Akkordeon begleitet. Danach wurden dann noch viele alte Ruderlieder mit Akkordeonbegleitung kräftig intoniert. Am Sonntagmorgen trafen sich dann alle zu einer besonderen Schlossführung „Vom Keller bis zum Boden“, um im Anschluss daran im „Ruderhaus“ am Brunch teilzunehmen.
Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, von der unsere Gäste schwärmen.
Hanning Wüsthoff
Eindrücke
Worum gings eigentlich?
Boßeln ist eine ostfriesische Sportart bei der jeweils 2 Mannschaften – aus ca. 5 bis 8 Mitgliedern bestehend – gegeneinander antreten. Es muss eine Hartholzkugel (Größe etwas kleiner als eine Kegelkugel) von jedem Mannschaftsmitglied so weit wie möglich durch das Gelände getrieben werden. Wenn z. B. eine Kugel so weit vorgelegt wird, dass zwei Mitglieder der gegnerischen Mannschaft diese nicht erreichen, gibt es einen Punkt. Wichtiger noch ist, dass der Verlierer jeweils einen Schnaps ausgeben muss, der in einem Löffel, den jeder am Hals trägt, serviert wird. Darum wird der Wettbewerb mit zunehmender Dauer immer fröhlicher.